3 Mann, 3 Ecken

oder "ökoligisch bedenklich" - Landeck - September 2004

Da meine Bemühungen, Michael und / oder Robert mitzumehnen, gescheitert waren, fuhr ich nun allein gen Süden. Auch wenn beinahe Lisa mit reingehüpt wäre, als ich dort ein Tarp abholte. Ferner waren zu erwarten: Thomas, Winne und noch jemand. Da Thomas was von "lass dein Kingpin zu hause, mein S6 bleibt auch daheim, ich nehm mein aus Griechenland bewährten allrounder" schrieb, war ich leicht verunsichert, was ich denn nun aus meiner Sammlung mitnehme. Na ja, Kingpin durfte doch mit und zur Sicherheit noch der Topo. Das passte prima rein, also ab die Post. Der neuer Sharan (130PS Diesel) schafft so beladen 223 km/h, ich war also recht flux da, schon fast zu früh. Vor Ort sah ich dann den Renault und den Ducato, aber kein Zelt direkt daneben, auch kein Christian irgendwo. hmmmm... Morgens dann die Gewissheit: 3 Leute in 3 Autos,... Na ja, ich musste ja an Do schon zurück (wobei dann wohl alle am Do nachmittag das Paddeln eingestellt haben), der Rest wollte evtl. bis So bleiben, Winne musste bis So bleiben, um auf den Rückweg (bei Kassel) ein Handballspiel zu besuchen. EGAL.

1-ter Tag

Also der erste Tag war schon verplant: erst Giasund, und gleich dran Ardezer, ich dachte mir nur "recht so, ich wollte es ja sportlich" und der Topo hat mal wieder seine Daseinsberechtigung. Ein Typ mit der AKC Bezeichnung "Captain" wollte das so und hatte es mit Winne abgesprochen. Wir im Regen hoch zum Einstieg, aber der Captain war unzufrieden über den noch immer vorhandenen Regen, und wollte nicht mehr. Das hat dann die anderen Beiden aus dem Konzept gebracht und es wurde nur Giasund gepaddelt. Die Preußenschleuder schleudert noch immer, vor allem, wenn man kehrwasserlos einfach durchbombt. Diese Kamikaze-Fahrt rächte sich dann erst beim Schnapper mittig vorm Ausstieg, wo ein Loch Thomas aufgefressen hat und stückchenweise ausspuckte.

Fazit

Auch ein Topo kann schnell sein, besonders, wenn die anderen langsame Spielboote sind.

2-ter Tag

Endlich mal Sanna und der Kingpin darf raus. Oben kurz schiefes Eck (145cm Wasser) betrachtet: flotter, aber so sortiert, wie man es kennt. Am Einstieg dann die Überraschung: da steht eine Paddlerin namens Ingrid, einfach so und will sich irgend jemanden zwecks Paddeln anschließen. Wir denken uns: Mut muss belohnt werden. In Landeck angekommen hatte sie auch nur EINE stark blutende Wunde am Finger und ein Schwumm hinter sich und wollte glatt noch mal, was auch nach 2 Stunden (in der Sonne dauert es so lange, bis die Neo's trocken sind) durchgeführt wurde. Da klappte auch alles besser.

3-ter Tag

...ebenfalls guter Schnitt. Wie Winne sagte: Streßwetter, von 9 Uhr bis 18 Uhr sehr stark und warm strahlende Sonne, nur das Wasser war etwas frisch, sonst dächte man, man wäre in Lyon. Da sind wir endlich mal die Tösens-Strecke und abends mit der Ingrid die Rosanna gefahren, auch seeehr schön, halt technisch und Ausgleich zur Wucht auf dem Inn (Tösens). Vormittags hatte Ingrid Familienprogramm. Wittizer Rollentausch irgendwie.

4-ter Tag

Noch mal Flux den Neo benäßen und die Sanna gepaddelt. Nun hat es auch Winne zerlegt und musste Schwimmen (in den Pilzen vorm Pianner Schwall, da kann man echt schlecht wieder einsteigen. Dann weiter zur unteren Ötz, auch seeeeehr schön. Dann auf dem Inn waren so schöne und hohe Wellen, das ich beim "mit dem Kingpin einfach mal die Welle hoch fahren mit Gewicht etwas nach hinten" glatt einen Überschlag Rückwärts hinbekam. 3 Bäche an diesem Tag)

5-ter Tag

Nun mal was neues: obere Venter Ache von Vent zur 2ten Brücke vor Heiligkreuz. Start bei akzeptablem Wasserstand um 11 Uhr (etwas spät, aber Winne meint, es wäre einfacher als die untere Venter. Im ersten Kehrwasser meint Winne dann, mal schauen, was sich in den letzten 10 Jahren geändert hat seit seiner letzten Befahrung (na toll........??!!!!!!!!). War Oker-like kalt und schön im WW3. Als wir einen WW3+ passierten und Winne meinte, das wäre die Schlüsselstelle, entspannte ich mich und war pronto in einem Kehrwasser links, wo rechts unterhalb dem Thomas die Augen ausfielen wegen des plötzlich erscheinenden WW5-. Nur führte mein Weg durch ein Vierer-Loch zu Thomas und ich wollte da rüber, da ich das Ding mit der 5 nicht sehen konnte und auch dementsprechend nicht erahnte. Als ich dann stark durchfeuchtet bei Thomas war, konnte ich sehen, wie ein gestresster Winne sein Boot trug. Na ja, unterhalb weiter für ca. 50 Meter, dann wieder eine heiße Stelle, die meine Paddeljacke gleich mal qualitätstestete. Thomas zeigt ein X und machte sich daran, seinen Juice die recht steile Schlucht hochzuseilen. Weiter 50m weiter war dann mit Winne Schluß, er meinte nach 2 "Problemen" doch lieber nicht mehr weiter zu wollen, zumal sich die Schlucht verengte und dahinter das Auto war. Ich dachte mir "nur alleine" gehts nicht und "kurz vor Ausstieg Probleme bekommen" will ich nicht nachmachen. Da macht sich noch der Tot von Michael bemerkbar. Später beim Auto holen am Einstieg konnten wir dann auch 20cm mehr im Bachbett sehen. Da gab es dann auch keinen 2ten Bach mehr an Tag, außer für Winne die heiße Quelle in Umhausen, die grad geschloßen wird zugunsten eines Badeparadieses nebenan. Ich finde, das kleine natürliche Teil war eher ein Badeparadies als das komerzielle Stahlmonster nebenan. Warmbaden nach dem Paddeln im Ötztal ist nun nimmer.

6-ter Tag

Allgemein bei den anderen kein Wunsch, die obere Venter noch mal zu versuchen, aber 1,5 Stunden eher. Also noch mal die Ötz und dann Heim. Ich hab mir dann noch in Imst die Alpenachterbahn angetan, ist sehr nett.

bye HD; September 2004